Willi Fleddermann

Bühnenautor, Text & Musik, Fotografie



Rendezvous mit Lollifee

... als das Zirkusmädchen kam

Unsere Geschichte beginnt damit, dass Renter Kurt zum 70. Geburtstag seinen ersten Computer geschenkt bekommt und begeistert das Internet erkundet. Dort tarnt er sich als „Kuddel“, doch als er der geheimnisvollen Lollifee begegnet, gibt er leichtsinnig preis, wo er im wahren Leben zu finden ist. Prompt erscheint Lollifee auf der Bildfläche und entpuppt sich als bezaubernde Zirkusprinzessin, die das beschauliche Familienleben der Wagners mächtig durcheinanderwirbelt. Katrin Hansen, die sich „Lolly“ nennt, will nicht mit dem bärenstarken, aber einfältigen „Orlando K.“ zwangsverheiratet werden. So platzt der Zirkus „Condolino“ mit haarsträubenden Überraschungen in das beschauliche Familienleben der Wagners hinein.

Sohn Moritz wird sich doch nicht in ein Mädchen ohne festen Wohnsitz verlieben? Schließlich hat er gerade seinen Job verloren und damit genug Probleme am Hals. Elvira, die ewig nörgelnde Nachbarin, ahnt Fürchterliches, wenn eine Dahergelaufene vom Zirkus sich ins gutbürgerliche Nest setzen will. Dann taucht der von Lolly verschmähte Orlando auf: ein gar nicht feiner Typ mit ziemlicher Macke und üblen Manieren.

Lisa, Kurts ordnungsliebende Frau, übt sich begeistert darin, „online“ einzukaufen. Eine außergewöhnliche Paketzustellung ist die Folge. Und als plötzlich zwei ausgewachsene Elefanten fröhlich im Wagnerschen Garten herumtrampeln, fällt Elvira erst einmal entsetzt in Ohnmacht, während ihr schüchterner Ehemann Walter begeistert entdeckt, dass die Dickhäuter auf leckere Äpfel geradezu versessen sind.

Darf man Elefanten überhaupt auf einem privaten Grundstück halten? Die Probleme damit sind kaum überschaubar. Die Lösung naht in Gestalt des Zirkusdirektors Robert Hansen, der meint, alles im Griff zu haben und auch von seiner Tochter erwartet, dass sie pariert. Als sie sich weigert, scheint kein gutes Ende in Sicht. Allerdings ist das Stück eine Komödie. Humor schlägt Brücken und lädt ein zu Toleranz. Nur im Fall Elvira zeigt sich, dass Toleranz auch Grenzen hat.

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